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Wer war eigentlich Martha N’dumbe?
Wer war die Person,
nach der zukünftig ein Platz in
Berlin-Wedding benannt wird?
Martha N’dumbe war eine Schwarze
deutsche Frau, geboren 1902 in Berlin.
Ihr Leben erzählt von Kolonialismus,
Rassismus und Widerstand.
Es ist endlich an der Zeit, ihre
Geschichte im Stadtbild von Berlin
sichtbar zu machen!
Martha N’dumbe – ein Leben zwischen
Kolonialismus und NS-Zeit
Martha N’dumbe wurde 1902 in Berlin
geboren. Ihre Mutter Dorothea Holl
kam aus Hamburg, ihr Vater Jacob Njo
N’dumbe kam aus Douala, Kamerun –
damals eine deutsche Kolonie.
1896 kam er im Rahmen der
Gewerbeausstellung und Völkerschau
mit über 100 anderen nach Berlin,
blieb dort, machte eine Ausbildung
und gründete eine Familie.
Ein Leben ohne sicheren Rechtsstatus:
Vom kolonialen Untertanenstatus über
Staatenlosigkeit bis zur rassistischen
Ausgrenzung im Nationalsozialismus
Nach dem Tod ihres Vaters und schwierigen
Familienverhältnissen kämpfte Martha ums
Überleben.
Armut, Diskriminierung und Ausgrenzung
bestimmten ihr Leben – bis sie 1944 von den
Nazis verhaftet und mit einem schwarzen Winkel
im KZ Ravensbrück inhaftiert wurde.
Dort starb Martha am 5. Februar 1945 im Alter
von 42 Jahren an den unmenschlichen
Haftbedingungen.
Sie war eine von mindestens fünf Schwarzen
Frauen, die im Lager inhaftiert waren.
Keine Anerkennung nach dem Krieg
und späte Würdigung
1954 beantragte ihre Mutter Entschädigung –
vergeblich. Martha wurde nicht als Opfer des NS-Regimes anerkannt. Sie gehörte einer
verleugneten NS-Opfergruppe an, die erst 2020
im Bundestag anerkannt wurde.
Heute wird Martha’s Geschichte in Berlin erzählt:
Ein Stolperstein erinnert an sie
(Max-Beer-Str. 24, Berlin) und der ehemalige
Nettelbeckplatz wird zu Martha-N’dumbe-Platz –
benannt nach einer Frau, die trotz
Ausgrenzungen (über)lebte, kämpfte und nie
aufgegeben hat.
Wir feiern die Umbenennung des
ehemaligen Nettelbeckplatzes zum Martha-Ndumbe-Platz im Berliner Wedding am 18.10.2025 ab 14 Uhr. Nähere Informationen entnehmen Sie gerne dem Flyer.
