Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V.

Das Landwerk Neuendorf im Sande war von 1932 bis 1941 jüdische Ausbildungsstätte zur Vorbereitung der Auswanderung nach Palästina, ein sogenanntes Hachschara-Lager. Zwischen 1941 und 1943 funktionierten die Nationalsozialisten das Gelände zum Sammel- und Zwangsarbeitslager für Juden und Jüdinnen um. Von 1943 bis 1945 war das Landwerk landwirtschaftliche Arbeitsstätte für Kriegsgefangene. In der DDR war das Gelände Volkseigenes Gut.

Die Geschichte der Hachschara ist in Deutschland kaum öffentlich sichtbar. Alle anderen Stätten (allein im Land Brandenburg gab es 16) sind zerstört oder nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Gutshof in Neuendorf im Sande ist der einzige dieser Orte in Deutschland mit teilweise erhaltener historischer Bausubstanz.

Nach 1990 wurde der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt, das Gut Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und die Erbinnen des ursprünglichen jüdischen Eigentümers Hermann Müller entschädigt. 2018 erwarb der Verein „Zusammen in Neuendorf – S.A.N.D.E. e.V.“ den Gutshof und bemüht sich im Rahmen des Vereins „Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V.“ um die Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte der Hachschara und des Landguts. Neben einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm bietet der Verein auf Nachfrage Führungen über das Gelände an, sowie Workshops und Projekttage für Schüler und Schülerinnen, junge Erwachsene und Interessierte.

Wir sind Teil des Bündnisses Weltoffenes Steinhöfel, sowie im engen Austausch mit der Kulturscheune Neuendorf im Sande e.V.. Zudem sind wir mit unserem Verein im aktuellen Förderzeitraum Neulandgewinner. Wir freuen uns über Zugänge zu Netzwerken und Akteur:innen, die sich mit den Themen Demokratieförderung, politischer Bildung oder der Entwicklung im ländlichen Raum befassen.