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Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Das Gefängnisareal aus dem 19. Jahrhundert wurde während der Zeit des Nationalsozialismus erst als Jugend-, dann als Frauengefängnis und später als Frauenzuchthaus genutzt. Inhaftiert waren u. a. Angehörige des Widerstands wie beispielsweise der Roten Kapelle und der Weißen Rose. Das Zuchthaus war auch Haftort für sogenannte „Nacht und Nebel“-Gefangene insbesondere aus Frankreich und Belgien, von denen viele an die Geheime Staatspolizei (Gestapo) übergeben und in Konzentrationslager deportiert wurden. Zahlreiche jüdische und polnische Gefangenen überstellte die Justiz aus dem Strafvollzug direkt in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, wo viele ermordet wurden. Nach 1945 wurde der Haftort zunächst in städtischer Eigenregie und anschließend vom Brandenburger Justizministerium weiterbetrieben. 1951 wurde es – wie alle Gefängnisse der DDR – dem Ministerium des Innern unterstellt. Die Inhaftierungen in Folge des Volksaufstands von 1953 hatten eine massive Überbelegung zur Folge. In den 1970er und 1980er Jahren waren ca. 80 Prozent der Insassen aus politischen Gründen inhaftiert, vor allem wegen Republikflucht.

Ab 1990 wurde das Objekt vom Land Brandenburg als Justizvollzugsanstalt genutzt und 2002 geschlossen. Seit 2011 ist der von ehemaligen politischen Häftlingen der DDR gegründete Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. Eigentümer des ehemaligen Gefängnisses und Träger der Gedenkstätte.

Zu den aktuellen Projekten gehört die Erforschung der Gefängnisgeschichte während des Nationalsozialismus, auf deren Basis die Dauerausstellung neu konzeptioniert und erweitert wird.

Rekonstruierte Zelle in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.
Rekonstruierte Zelle in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e. V.
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