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Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald

Im Zuge der Räumung des KZ Sachsenhausen bei Heranrücken der Roten Armee wurden am 20. und 21. April 1945 mehr als 33.000 Häftlinge zu Fuß Richtung Wittstock nach Nordwesten getrieben. Unter den Augen der Bevölkerung, völlig unzureichend gekleidet und ernährt, mussten sie täglich bis zu 40 Kilometer zurücklegen und in überfüllten Scheunen oder unter freiem Himmel übernachten. Wer nicht mehr gehen konnte, wurde von der SS erschossen oder erschlagen. Die meisten Zuschauer:innen reagierten mit Gleichgültigkeit, nur einzelne boten Hilfe an.

Nördlich von Wittstock sammelte die SS ab dem 23. April mehr als 16.000 KZ-Häftlinge in einem provisorischen Waldlager nahe Below. Die Häftlinge wurden nicht versorgt, die SS beschränkte sich darauf, ihre Flucht zu verhindern. Die Mehrheit der Häftlinge wurde am 29. April weiter in Richtung Nordwesten getrieben. Je näher die Fronten rückten, desto mehr löste sich die Marschordnung auf, die Bewacher setzten sich zunehmend ab. Viele Häftlinge erlebten die Freiheit, indem sie sich von der SS allein gelassen im Wald vorfanden. Je nachdem, wo die Häftlingsgruppen sich zwischen dem 2. und 4. Mai befanden, wurden sie von der sowjetischen oder von der amerikanischen Armee befreit.

Im Belower Wald sind auch heute noch die Spuren des provisorischen Lagers zu finden: Dinge aus dem Besitz der Häftlinge, die im Waldboden gefunden wurden, Bäume mit Einritzungen der Häftlinge und Bäume, an denen nach wie vor großflächig Rinde fehlt, weil die Menschen in ihrer Verzweiflung versuchten, sich von der Baumrinde zu ernähren.

Die Gedenkstätte ist eine Außenstelle der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen und gehört zur Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Sie arbeitet eng mit Schulen der Region, Bildungsträgern, Forschungseinrichtungen und Überlebendenorganisationen zusammen und bietet ein vielfältiges Projekt- und Veranstaltungsangebot zu mit der Geschichte des Todesmarsches zusammenhängenden Fragen.

Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald, Kennzeichnung der Spuren im Wald Foto: Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald
Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald, Kennzeichnung der Spuren im Wald
Foto: Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald
Kontakt
E-Mail
039925 2478
Ort
Belower Damm 1
16909 Wittstock
Weitere Informationen
www.below-sbg.de