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Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Das zentrale Frauen-Konzentrationslager im Deutschen Reich wurde 1939 gegründet, am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Rund 120.000 Frauen und Kinder und 20.000 Männer aus über 30 Nationen sind hier inhaftiert worden. Die Frauen wurden in verschiedenen Arbeitskommandos, in den angrenzenden Werkhallen der Firma Siemens & Halske sowie in 44 Außenlagern zur Zwangsarbeit eingesetzt. Etwa 28.000 Personen wurden bis zur Befreiung im April 1945 ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente.
Heute können sich Besucher:innen mit der Geschichte des Konzentrationslagers sowie der Geschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte der DDR, die 1959 eröffnet wurde, in verschiedenen Ausstellungen auf dem historischen Gelände vertraut machen. In einem der ehemaligen Aufseherinnenhäuser widmet sich eine Ausstellung explizit dem weiblichen Bewachungspersonal. Die Bildungsabteilung bietet Gruppenführungen, Studientage und mehrtägige Seminare an, wofür die angrenzende Jugendherberge einen guten Rahmen bietet. Die Sammlungen der Gedenkstätte (Archiv, Bibliothek, Depot und Mediathek) unterstützen Forschungen und Recherchen.
Gedenkstättenarbeit kann nur auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse stattfinden. Damit ist die Gedenkstätte Ravensbrück ein Ort, der Forschung betreibt, aber auch den Austausch mit Forschenden fördert, beispielsweise mittels der jährlichen Europäischen Sommer-Universität Ravensbrück. Die Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte beschäftigen sich darüber hinaus mit den Herausforderungen der Digitalisierung, den Möglichkeiten der partizipativen Bildungsarbeit sowie mit Fragen des politischen Auftrags der Gedenkstättenarbeit.
Foto: Eberhard Schorr