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Gedenkstätte Lindenstraße, Potsdam

Das Areal in der Lindenstraße 54/55 fungierte während der NS-Zeit als Gerichts- und Haftort ideologisierter und rassistischer Strafjustiz durch das Amts- bzw. Landgericht Potsdam, ab 1934 als Sitz eines „Erbgesundheitsgerichts“ und ab 1943 als Haftort für die in Potsdam tagenden Senate des „Volksgerichtshofs“.

Nach 1945 nutzte die sowjetische Geheimpolizei (NKWD) das Areal als zentrales Gefängnis im Land Brandenburg sowie als Sitzungsort sowjetischer Militärtribunale. Ab 1952 diente der Ort als Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Bezirk Potsdam. Im Ergebnis der Friedlichen Revolution 1989/90 wurde aus dem Areal ein Ort der Demokratie, den die Stadtverordneten 1995 zur Gedenkstätte erhoben. Zu den Aufgaben der 2015 gegründeten Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße gehören die Erforschung der ambivalenten Geschichte des Hauses und der Biografien der Inhaftierten sowie deren Vermittlung. Gedenkveranstaltungen, Bildungsangebote, Ausstellungen sowie Publikationen von Forschungsergebnissen ergänzen das Angebot.

Aktuell befinden sich Sonderausstellungen und Projekte u.a. zu Zwangsarbeit im NS-Staat, der Justizgeschichte in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, zur Situation von Frauen in der Haft, zum Leben nach der Entlassung, zur Geschichte der Stadt Potsdam im Nationalsozialismus sowie zur „Transformationszeit“ seit 1990 in Vorbereitung. Die Überarbeitung der Dauerausstellung wird angestrebt.

Innenhof der Gedenkstätte Lindenstraße, Stiftung Gedenkstätte LindenstraßeFoto: Günter Schneider
Innenhof der Gedenkstätte Lindenstraße, Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße
Foto: Günter Schneider
Kontakt
Email
0331 97189000
Ort
Lindenstraße 54
14467 Potsdam