- Gedenkstätte
Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ in Frankfurt (Oder)
Die im Jahr 1994 eröffnete Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ in Frankfurt (Oder) befindet sich im ehemaligen Stadtgefängnis. Hier wird am historischen Ort exemplarisch über Menschen informiert, die aus unterschiedlichen Gründen während des Nationalsozialismus, unter der sowjetischen Besatzungsmacht und in der DDR inhaftiert wurden. Von 1933 bis 1945 Ort ideologisierter und rassistischer Strafjustiz, wurde das Gefängnis nach dem Sieg über den Nationalsozialismus von der sowjetischen Besatzungsmacht und in der DDR weiter genutzt und abermals zum Ort politischer Repression. Einige wurden aufgrund bloßem Verdachts hin verfolgt, in Lager deportiert, kamen aufgrund der unmenschlichen Haftbedingungen ums Leben oder wurden gezielt ermordet.
Die Gedenkstätte kann kostenfrei besucht werden, für Führungen wird eine Führungsgebühr erhoben. Über einen Gedenkstättenlehrer können auch speziell zugeschnittene pädagogische Angebote entwickelt werden. Zur Arbeit der Gedenkstätte gehören weiterhin Sonderausstellungen und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot.
Gegenwärtig wird die Gedenkstätte neu konzipiert: Sie wird einen Anbau erhalten, in dem die Geschichte der Durchschleusung von Zwangsarbeiter:innen durch die Stadt Frankfurt (Oder) während des Zweiten Weltkriegs sowie von Kriegsheimkehrern, politischen Gefangenen und Zivilverschleppten beiderseits der Oder in der Zeit zwischen 1945 und 1950 veranschaulicht wird.
An der Zusammenarbeit mit anderen brandenburgischen Gedenkstätten oder Bildungseinrichtungen sind wir sehr interessiert.
Foto: Karl-Konrad Tschäpe