• Forschung

Nils Weigt: Entgrenzung der Reichshauptstadt. Die Verlagerung von SS- und Gestapo-Dienststellen nach Brandenburg 1943-45

Das Theresienstädter Außenlager Wulkow und der Bau der »Ausweichstelle« des Reichssicherheitshauptamts 1944/45 

In seinem Dissertationsprojekt untersucht Nils Weigt die letzte Kriegsphase und die Spätphase des Holocaust mit Blick auf die jüdischen Häftlinge, die 1944 eine Ausweichdienststelle für das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Wulkow bei Berlin errichten mussten.

Zahlreiche Ministerien und Ämter des NS-Staats- und Parteiapparats wichen in der letzten Kriegsphase in den ländlichen Raum aus, da die bombenzerstörte Reichshauptstadt Berlin nicht mehr sicher genug war. Im März 1944 stellte die SS in diesem Zusammenhang ein Arbeitskommando im Ghetto Theresienstadt zusammen und verschleppte bis zum Spätsommer insgesamt 343 Juden und 34 Jüdinnen in das 300 Kilometer entfernte Wulkow. Dort mussten sie für verschiedene Referate des Amtes IV des RSHA (Gestapo) eine Ausweichdienststelle bauen – geplant für 1000 Mitarbeiter die Größte des RSHA. Ab Sommer 1944 bezogen zahlreiche Gestapo-Mitarbeiter ihre Büros, während in unmittelbarer Nähe noch weiter gebaut wurde, unter anderem an einer Ausweichstelle für die NSDAP-Parteikanzlei.

Ziel des Promotionsvorhabens ist es, eine multiperspektivische Geschichte der Ausweichstelle Wulkow und des daran angeschlossenen Häftlingskommandos zu schreiben.

Ausweichstandorte des RSHA außerhalb von Berlin, BArch B, R 58/9659
Ausweichstandorte des RSHA außerhalb von Berlin, BArch B, R 58/9659
Kontakt
E-Mail
Ort
Wulkow (Neuhardenberg)