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Olga Stelle: Geteilte Narrative

Was uns die Gedenkstätten Ehrenhain Zeithain und Sandbostel über die Geschichtspolitik und Erinnerungskultur zu sowjetischen Kriegsgefangenen nach 1945 lehren

In ihrer Masterarbeit befasst sich Olga Stelle mit der Frage, inwiefern das ideologische und politische Milieu beider deutscher Staaten eine offizielle und aufrichtigen Erinnerungskultur zu sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs verhindert hat. Analysiert wird die bis tief in die Zeit des wiedervereinigten Deutschlands hinein bestehende extreme Polarisierung, wie sie an den historischen Orten Stalag 304 IV H Zeithain (Sachsen) sowie Stalag X B Sandbostel (Niedersachsen) zu beobachten war.

Das Erkenntnisinteresse liegt insbesondere auf den Gründen für die schleppende Entwicklung bei der Akzeptanz der sowjetischen Kriegsgefangenen als NS-Opfer. Insbesondere im Hinblick darauf, dass die Akzeptanz des Opferstatus die Grundlage für die Etablierung einer offiziellen Erinnerungs- und Gedenkkultur darstellt. Hierbei ist vor allem die Frage nach der Wechselwirkung von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur innerhalb der beiden deutschen Staaten von entscheidender Bedeutung.

Darüber hinaus soll, bei allem Unterschied der Entwicklung in der BRD und der DDR, Aufschluss darüber gegeben werden, ob es praktische Überschneidungen in Ost und West beim Umgang mit den beiden Stalags, 304 IV H Zeithain und X B Sandbostel, gab.

Die Gedenkstätte Lager Sandbostel 2023 Foto: Olga Stelle
Die Gedenkstätte Lager Sandbostel 2023
Foto: Olga Stelle
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Humboldt-Universität zu Berlin