Förderkreis Roederhof

Der Förderkreis Roederhof erinnert mit Veranstaltungen, Projekten und Dokumentationen an das im Mai 1943 errichtete Außenlager Roederhof des KZ Ravensbrück im Grünen Grund in Belzig und pflegt die Kontakte zu den Angehörigen der dort damals inhaftierten Frauen.

Am 21. August 1944 kam der erste Transport aus Ravensbrück an. Die Frauen kamen aus Polen, der Sowjetunion, Belgien, Frankreich, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Deutschland, Italien, Ungarn und England. Sie waren in vier Baracken untergebracht. Ihre Anzahl betrug etwa 750 Frauen. Kranke oder verstorbene Frauen wurden stets aus dem Stammlager Ravensbrück ersetzt. In zwölfstündigen Schichten mussten sie unter schwersten Bedingungen bei unzureichender Verpflegung in der nahegelegenen Munitionsfabrik Roederhof, Kopp & Co Berlin, Zwangsarbeit leisten. Etwa 200 Frauen sind im „Lager des langsamen Todes“ umgekommenen oder ermordet worden.

Am 24. April 1945 wurden ca. 600 noch einigermaßen gehfähige Häftlinge in Richtung Elbe in Marsch gesetzt. Auf diesem Weg erklärten sie in der alten Schäferei in Altengrabow ihre Selbstbefreiung, nachdem die SS- Wachmannschaften bereits vor der heranrückenden US-Armee geflüchtet waren. Von den 72 in der Krankenbaracke zurückgelassenen Frauen erlebten 63 die Befreiung des Lagers am 3. Mai, nachdem zuvor die Stadt kampflos an die Rote Armee übergeben wurde.

Schon 1965 wurde auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Gerhard Dorbritz ein Gedenkstein errichtet und später das ehemalige Lagergelände als Bodendenkmal eingetragen. Auf der Grundlage und als Fortführung seiner langjährigen Arbeit entstand 2003 der Förderkreis Roederhof, der heute Teil des Vereins Belziger Forum gegen Rechtsextremismus und Gewalt e.V. ist.