Außenlager Grüneberg

In Grüneberg befand sich seit Anfang 1943 das erste permanente Außenlager des KZ Ravensbrück. Die in acht Baracken untergebrachten 1.800 Frauen wurden zu gefährlichen Arbeiten in der Grüneberger Metallgesellschaft mbH, einem Tochterunternehmen des Munitionsherstellers Polte OHG, gezwungen. Zeugnisse von überlebenden Frauen berichten von einem brutalen Lageralltag und unmenschlicher Schinderei. Strafen für Nichtigkeiten, Essensentzug bei nicht erfüllten Stückzahlen, Prügel, Schikane, Unterversorgung. Am 20. April 1945 verbrachte die SS die noch gehfähigen Frauen in das KZ Ravensbrück und trieb sie von dort auf einen der Todesmärsche in Richtung Norden. Dort erlebten die Überlebenden ihre Befreiung durch US-amerikanische und sowjetische Truppen.

Im Jahr 1989 wurde aufgrund einer privaten Initiative mit Einwilligung des Rates des Kreises Gransee eine Kupfertafel zwischen Zaunpfählen mit überspanntem Stacheldraht und der Inschrift „Frieden der Welt – Frieden den Völkern“ zur Erinnerung und Mahnung errichtet.

Von 2018 bis 2021 hat eine Gruppe Jugendlicher im Projekt „überLAGERt“, initiiert und unterstützt durch den Landesjugendring Brandenburg und der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück die Lagergeschichte recherchiert und Kontakte zu Überlebenden gesucht.

2023 wurden von der Gemeinde Löwenberger Land die angeregten Informationstafeln installiert und die von der Hochschule für Bauen in Potsdam gereinigte Kupfertafel wieder denkmalgerecht montiert.

Die Initiative wird dafür sorgen, dass der Ort nicht Geschichte wird, sondern dass an das Leid der Häftlingsfrauen immer würdevoll gedacht und erinnert wird. Sie sucht Kooperationspartner für die Erarbeitung eines ergänzenden virtuellen Angebots in deutscher, englischer und polnischer Sprache.